Geschichte

Der alte Griesget-Hof war bewohnt von Adolf und Elisabeth Fehrenbach, von ihrem Hund Waldi, ihrer Kuh Goldili, einigen Hühnern und vielen vielen Katzen.

Für Liesl war es ein schwerer Entschluss, die geliebte Kuh Goldili zu verkaufen. Goldili verstand ihre Stimme, gab auch Antworten und folgte wie ein Hund.


Es gab nur einen Fußweg ins Dorf Nußbach. In schneereichen Wintern war der Hof wochenlang vom Dorf abgeschnitten. Auch im Sommer brauchten sie auf dem Kirchweg nach Nußbach mehr als eine Stunde. Liesl, im Griesget geboren, musste während der Schulzeit bei jedem Wetter allein ins Dorf und zurück gehen - tagsüber in nassen Kleidern in wenig geheizten Räumen - das überlebten nur die Starken.

Im Jahre 1976, im Alter von 82 und 79 Jahren zogen Adolf und Liesel zu ihrer Tochter an den Bodensee.


Beim Abbruch 1976/77 wurden hinter dem "Soldboom", dem Tragbalken in der Stube eine Anzahl Urkunden, Verträge und alte Geldscheine gefunden - ein Schatz für jeden Sammler historischer Dokumente.

Die Dokumente spiegelten eher die Armut der früheren Besitzer wieder. So wurde laut Vertrag von einem Nachbarn eine Quelle gekauft für damals 10 Mark und im zweiten Dokument (Brief) wurde in einem Nachbardorf ein halber Liter Spiritus bestellt und abgeholt.


Die Erneuerung des Griesgethofes

Für die Nachfolger 1976 war es zunächst ein Traum vom Wochenendhäuschen, aber nach dem ersten Renovierungsversuch zeigte sich, dass das ganze Haus erneuerungsbedürftig war und dass es nicht einmal Fundamente gab.

Vom Stall her war das Holz nassfaul geworden und der ganze Wohnteil aus dem 17.Jh. musste abgerissen werden. Das Haus entstand nach historischen Vorbildern mit den biologischen Baustoffen Granit und Eichenholz.

Mit 115 Sprengladungen wurde Raum für den Kelleraus dem Granit gesprengt.
Einen ganzen Sommer lang bauten wir am Gewölbekeller.

Zuerst wurde aus Balken ein Lehrgerüst in der gewölbten Form der späteren Kellerdecke gezimmert. Auf dieses Gerüst wurden Reihe auf Reihe von selbst zugehauenen Granitblöcken gelegt, bis schließlich in der obersten Reihe die Schlußsteine eingepasst werden konnten. Danach wurde das Holzgerüst herausgesägt.

Im oberen Teil und im Scheunenbereich wurde Balken für Balken ersetzt. Zuletzt wurde das Dach erneuert und natürlich gut isoliert.

Da damals im 17.Jh. die Balken einfach auf Steinen gelagert wurden, wurden jetzt auf allen Seiten tiefe Fundamente gegraben und Drainagen eingebaut.

So entstand auf der Grundfläche des alten Hauses ein völlig neues Haus, das fast noch aussieht wie ein historischer Hof.

Die jahrelangen Bauarbeiten waren sehr aufwendig und das Haus entwickelte sich so, dass es über die zuerst nur privaten Nutzungspläne hinauswuchs.

Gleichzeitig kamen immer mehr Anfragen für Miettermine und das ursprünglich landwirtschaftliche Anwesen entwickelte sich zum Seminarhaus.

Die Tierhaltung wurde auf Damwild umgestellt und die Futterhütte auf die andere Talseite gebaut.

Wo vorher sumpfige Wiesen waren sind die Fischteiche und die Spielplätze entstanden, eingerahmt mit Stufen und Mauern aus den heimischen Granitfindlingen.

Der Abhang hinter dem Brunnen bot sich an für Sitzreihen aus Findlingsblöcken, die wir stolz unser "Amphitheater" nennen. Tatsächlich führen die Gäste hier manchmal etwas auf, oder sitzen hier in der Abendsonne für die Gruppenfotos.

Die malerischen Aussenanlagen verdanken ihren Reiz den mächtigen Findlingen und Granitplatten aus der Nähe des Hofes.

Seit die Hofzufahrt in 1,5 km Länge geteert wurde, haben wir auch im Winter vorbildliche Schneeräumung bis vor die Haustüre und zu den Parkplätzen.